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Die WKA Lenk in Weissensand an der Göltzsch
Bernd Sträubel, Mühlwand, den 28.06.2008

Alle Anstrengungen der IGFS ein Biotop zu retten waren nicht ausreichend, denn an der Göltzsch wurde trotzdem ein Neues Wehr auf Basis eines alten Wasserechtes errichtet, Fassungslosigkeit mach sich breit.

Hier können Sie demnächst auch unser jeweils aktuelles Video vom Lenkwehr sehen (Windows Media Player):   ab dsl 1000


Die Göltzsch befindet sich im oberen Vogtland und erstreckt sich von der Talsperre Falkenstein bis zur Mündung in die Weiße Elster. Sie liegt in einem landschaftlich ein-
maligen Naturgebiet zwischen Auerbach und Greiz in einer Höhenlage von ca. 300 bis 600 m. „Die Stromlänge beträgt 40,4 km, das Gefälle 393,4 m und das Zuflussgebiet umfasst 231,83 km². Das Flussbett, welches im Oberlauf in Tonschiefer und im Unterlauf in Diabas liegt, und vorwiegend bewaldetes Gelände durchschneidet, ist auffallend breit und steinig. Die Wasserführung, welche im Durchschnitt mit ca. 1 m³ in der Sekunde gemessen wurde, ist wechselnd , bei Hochwasser wird die Göltzsch zum reißenden Strom, andererseits leidet sie
in Trockenzeiten auch an Wassermangel.

Und nun gibt es eine Wehranlage Lenkmühle, diese liegt in Weißensand zwischen Mühlau und Lengenfeld.

 

 

Kartierte Laichplätze der Bachforelle direkt in Weißensand unter der Holzbrücke ca. 800 m unterhalb des Lenkwehres direkt in der Ausleitungsstrecke.


Auch Edelkrebse wurden im Bereich der Wehrruine  Lenk in Weißensand nachgewiesen. siehe auch Video auf der Internetseite der IGFS e.V.
Video anschauen (Windows Media Player):   ab dsl 1000

Am 30.10.2005 war es dann soweit, unser Mitglied
Klaus Spitzner hat bei seinem Kontrollgang einen Edelkrebs in der Göltzsch beobachtet, ca. 900 m stromaufwärts oberhalb der Ortslage Mühlwand (Mündung des Schneidenbaches). Mit dabei war wieder unser Schatzmeister Benno Schöpe. Man kann sich vorstellen, wie er sich bei dieser Beobachtung gefreut hat, war es doch diemal kein Totfund.
Am 09.11.2005 haben wir die Fischereibehörde über unsere Beobachtungen wie folgt informiert:
Zitat: "Wir möchten Sie hiermit über Nachweise des Edelkrebses (Astacus astacus) in unserem Fischereipachtgewässer Göltzsch in Kenntnis setzen. Folgende Funde sind zu verzeichnen:
 

Und nun zur Geschichte der Wehranlage:

Die WKA Lenkmühle wurde 1978 stillgelegt. Die Fliessgewässerstrecke zwischen Wehr und Einlauf Untergraben hat sich in dem Zeitraum
von 27 Jahren renaturiert. Zwischen Wehr und Einlauf Untergraben wurden im Okt. 2005 insgesamt 14 Laichplätze der Bachforelle ausgemacht
und kartografiert.


  Das Wehr war stark beschädigt
und nur noch als Sohlschwelle vorhanden. Die Fundamente waren unterspült, der Wehrkörper durchgebrochen. Es waren keine Einlaufbauwerke vorhanden (Schützen, Einlaufbauwerke für den Obergraben).


  .Der Obergraben war vollkommen verlandet und teilweise verfüllt. Fünfzehn Meter nach der Ausleitung aus der Göltzsch war der Obergraben mit großen Steinen verfüllt, gemacht für die Überquerung landwirtschaftlicher Nutzfahrzeuge. Die Turbine war Schrott!
Der Fluss war für die Leitfischart Bachforelle durchgängig und es bedurfte keiner
Fischaufstiegshilfe!

Und dennoch wurde das Wehr gebaut, eine Schande für das ganze Göltzschtal, aus einer Wehrruine entstand mitten im FFH Gebiet eine Betonwehranlage.

 

 
Seit der Inbetriebnahme stellt die IGFS bei ihren Kontrollen immer wieder den Straftatbestand fest, das rechtwidrig das gesamte Wasser aus der Göltzsch ausgeleitet wird. Es reicht schon eine 1/2 Stunde aus, um den gesamten Bestand an Fauna zu vernichten

Machen sie sich ihr eigenes Bild. An einem der Kontrolltage wurde der Staupegel sogar um 13 cm unterschritten.


     

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Sträubel, stellv. Vors. der IGFS


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